Schwitzend und leicht verdreckt stapft der Zwerg aus der Schmiede Richtung seiner neuen kleinen Kammer die er erst kürzlich beim Feuer bezogen hat. Sorgfältig packt er ein paar offensichtlich grad erst hergestellte Rüstungsteile weg und lässt sich schnaufend auf einen Stuhl vor einem kleinen Tisch plumpsen.
"Vorstellen, bewerben, mäbmäbmäb..." brummelts aus dem Bart, während der Zwerg zu Papier, Feder und Tinte greift und sich sobald an die Arbeit macht. Eine Weile is nur das kratzen der Feder über dem Pergament zu hören, bis sich schließlich der Zwerg gerade setzt und leise brummelnd das eben aufgesetzte Schriftstück begutachtet.
"Na, besser wirds nimmer. Wat solls. Muss reichen." knurrt er, steht auf und macht sich auf den Weg zur Taverne des Feuers. Dort guckt er sich kurz um und heftet des Pergament gut sichtbar ans schwarze Brett.
"Nu erstmal ein Schlucki Bier, dann wird scho alles..." is leise brummelnd zu hören während der Zwerg sich wieder in seine Kammer begibt.
Auf dem Aushang ist folgendes zu lesen:
Ehrenwerte Mitglieder des Feuers von Faldir,
gestatten, Faramos Marmorhand. Zweitältester der Familie Marmorhand, Bergmann, Hammerschmied und Paladin. Zu Diensten.
Einige mögen mich schon kennen, die Anderen werden mich noch kennenlernen.
Ich behaupte ein gutmütiger und geselliger Zeitgenosse zu sein der den Kampf und das Bier liebt und für manchen Scherz oder Spaß zu haben ist.
Lange Jahre stellte ich mein Können in den Dienst der Gilde Wächter Alexstraszas und es war ein Gutes und erfülltes Leben. Aber die Zeit verstrich und Ich sah Einige kommen und noch mehr gehen. Die Reihen der altbekannten Gesichter lichteten sich immer mehr und Melancholie und Trübsinn stellten sich bei mir ein. Grübeln und Grummeln begleitete meine Tage und eine Tiefe Unrast machte sich breit.
Wo war die Geselligkeit, der Spaß, die lustvollen Kämpfe geblieben fragte ich mich ein ums andere Mal - bis mir eines Tages die naheliegende Erleuchtung kam. Diese Dinge waren noch da, nur eben nicht wo ich gerade war. Bittere Erkenntnis aber doch befreiend.
Über die gelegentlichen Ausflüge mit dem Feuer hatte ich einen Eindruck davon bekommen wie mein Leben wieder aussehen könnte - und wie ich es gerne wieder hätte.
Da auch noch jede Menge gutbekannte Gesichter in den Reihen des Feuers Ihre Heimat haben, reifte in mir der Entschluß meine Bündel zu packen, den Wächtern Lebwohl zu sagen und beim Feuer von Faldir um eine neue Heimstatt zu ersuchen.
Ich bitte um freundliche Aufnahme in eure Reihen.
Hochachtungsvoll,
Faramos Marmorhand