Feuer von Faldir
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Blutmond - Ruf der Wildnis

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Er fühlte den Schweiß auf seiner Haut. Das kurze Brennen, gefolgt von angenehmem Kribbeln, wenn dieser in die Wunden rann, die seinen Körper nach dem langen Kampf der letzten Stunden bedeckten.
Sein Herz hämmerte.
Jeder Muskel seines Körpers war entweder bereits gespannt oder erwartete nur das Kommando, dies zu tun. Das Rauschen des Windes in den Blättern, das Plätschern des nahen Wassers - er konnte es jetzt nicht hören. Sein Verstand blendete alles aus - alles außer dem Gefühl für seinen eigenen Körper. Die reine Urkraft floss durch seine Adern, während das Gold seiner Augen heller zu leuchten begann.

Das war es. Das war SEIN Leben! Alles was er war - alles was er sein wollte!

Die Bestie vor ihm fletschte bedrohlich die Zähne. Der Wolf war nicht minder kampfbereit als der hünenhafte Kaldorei und dessen blanker Oberkörper mit den gespannten Muskeln schien ihn ebenso wenig zu beeindrucken wie die raubtierhaften Fänge des Elfen.

Der Wolf knurrte und sank näher zum Boden. Bereit zum Sprung. Der riesige Nachtelf tat es ihm gleich. Beide wussten, dass der nächste Angriff alles entscheiden würde. Wem es gelänge, die Reißzähne in den Hals des anderen zu schlagen, würde zum mächtigsten Raubtier des Waldes aufsteigen - und der andere wäre nur dessen Beute für diesen Abend.
Keiner von beiden war bereit zur Beute zu werden!

Ein Windstoß trug die hüftlange, nachtblaue Mähne des Elfen zur Seite.

Die Bestie stieß ein letztes, kehliges Knurren aus, dann preschte sie vor und sprang - der Kaldorei ließ ein tiefes Grollen zu einem lauten Brüllen werden, als er es ihr gleichtat. Die Zeit schien stillzustehen. Vor sich sah er das aufgerissene Maul der Bestie - die Reihen scharfer Zähne, zwischen denen der Speichel Fäden spannte, bereit sich in sein Fleisch zu schlagen. Die Augen des Wolfes glühten ihn bedrohlich an. Er hielt die eigenen Hände zu Klauen geformt unter seiner Brust, als er in scheinbarer Endlosigkeit auf sein Schicksal zuflog.

Kurz vor dem Einschlag riss der Nachtelf seinen linken Arm vor das eigene Gesicht und schob den massigen Unterarm zwischen die Fänge des Wolfes. Die Zähne bohrten sich durch seine Haut; frisches Blut lief warm darüber hinab. Dieses angenehme, warme Gefühl war alles, was er wahrnehmen konnte. Kein Schmerz. Der einzige Gedanke, den er bewusst formen konnte war die Vorfreude auf seinen Triumph - denn er hatte nun die Oberhand!

Die beiden Körper trafen mit voller Wucht aufeinander. Klauen auf seiner Brust. Der Elf brachte die deutlich größere Masse auf, und schlug den Wolf mit der ganzen Macht seines Körpers aus der Luft, um ihn unter sich zu begraben. Die Bestie hatte den Fehler begangen, sich in seinem Arm zu verbeißen.

Ein tödlicher Fehler!

Er hielt den Kopf des knurrenden, Klauen nach ihm schlagenden, Räubers mit dem eigenen Unterarm zwischen dessen Zähnen im Gras nieder. Die Kehle des Rivalen lag entblößt vor ihm. Dies war seine Stunde! Sein größter Triumph! Er riss den Mund auf und ließ den eigenen Kopf herunterfahren. Das Schicksal des alten Jägers war besiegelt - nun würde er die Herrschaft über dessen Jagdgründe einfordern und.....ein Schlag traf ihn und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, so dass er von seiner Beute herabrollen musste.

Sein Ausblenden der Umgebung war ihm zum Verhängnis geworden!

Ein zweiter Wolf war herrangeprescht, ihm an die Kehle gesprungen und hatte ihn umgerissen. Noch während sein Verstand nach einem Ausweg suchte - dabei in Sekundenbruchteilen alle möglichen Optionen verwerfen musste - fühlte er die Zähne eines weiteren Angreifers auf seiner Hand. Es war vorbei. Er war geschlagen. Wieder einmal.

"Ist ja gut! Ist ja gut! Ich gebe auf! Ihr habt gewonnen!"

Die Stimme des Kaldorei zerschnitt die Aufführung seiner eigenen Sterbeszene wie der Ruf eines Regisseurs. Die alte Wölfin löste ihre Zähne von seinem Hals, den nur leichte Bissspuren zeichneten. Einzig der knurrende Welpe an seiner Hand wollte nicht ablassen. Die Muskeln des Hünen traten hervor, als er sich aufsetzte, die Hand vor das eigene Gesicht hob und direkt zu dem putzigen, kleinen, dafür aber allzu bedrohlich knurrenden, Fellknäul daran sprach.

"Ich habe aufgegeben! Was willst Du denn noch?"

Er hielt die zweite, riesige Hand wie einen Teller unter dem Welpen auf. Dieser löste endlich den Biss, um auf jene hinabzuplumpsen, wo er sich aufsetze und den Kaldorei aus großen Augen ansah.

Die Wölfin, die den Kampf mit dem Biss in seine Kehle entschieden hatte, war zu ihrem Gefährten getrottet. Die beiden alten Tiere schmiegten sich aneinander und liebkosten sich mit gegenseitigem Ablecken. Sie nahmen den Kaldorei kaum noch wahr, der da mit ihrem jüngsten Abkommen sprach.
Der Leitwolf hob jedoch kurz den nun gänzlich unbedrohlichen Blick und sah zu dem ungleichen Herausforderer auf. Ohne Worte lobte er jenen für den guten Kampf. Der Elf nickte.

"Diesmal hatte ich Dich fast!"

Der Welpe auf seiner Hand protestierte mit einem einzelnen, lauten Bellen, woraufhin der Elf sich wieder diesem zuwandte.

"Du bist befangen, Deine Meinung zählt nicht!"

Das Fellknäul knurrte bedrohlich und ging auf der Hand des Kaldorei in Lauerstellung - diesem aus den niedlichen Knopfaugen den entschlossenen Blick eines wilden Raubtieres zeigend. Dann sprang es ihn an! Der Elf ließ sich mit einem gurgelnden Todeslaut nach hinten zu Boden fallen - um dann lange Minuten vergnügt mit dem Welpen über die Wiese zu tollen und die Jagd nach Faltern zu üben. Schließlich trottete sein pelziger kleiner Freund müde zu den Eltern zurück und ließ sich von diesen durch Ablecken begrüßen.

Der Kaldorei sank am Stamm eines Baumes herab und betrachtete die kleine "Familie" mit einigem Abstand. Er hob den linken Unterarm, den immer noch die blutigen Bisspuren des Leitwolfes zeichneten, und begann seinerseits über die Wunde zu lecken.

So vertraut er auch mit diesen drei und dem Rest ihres Rudels war - so sehr wusste er, dass sie ihn jetzt nicht tolerieren würden. Die Zeit für Jagd, Rauferei und Spiele war vorbei.
Nun war die Zeit der Familie.
Mit sanft glühenden Augen wohnte er dem zärtlichen Umgang der Wölfe als stiller Beobachter bei.

Er fühlte tief in sich ein neues Gefühl aufsteigen. Neid.

Seufzen.

"Sei dankbar mein kleiner Freund. Nicht jeder hat solche Eltern wie Du."

Der Morgen war bereits am Horizont erwacht. Die tiefen Wälder Eschentals würden noch lange Stunden Schutz vor dem Licht bieten, trotzdem sagte ihm seine Müdigkeit, dass es an der Zeit war zu ruhen. So rollte er sich an seinem Baum zusammen. Die Wölfe würden ihn am Tag beschützen - so wie er schon seit Jahren in der Nacht über das Rudel wachte. Er konnte völlig beruhigt einschlafen.

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