Lagerfeuergeschichten & Windgeflüster - Das Gift
Details
- Details
- Erstellt am Samstag, 18. Februar 2012 14:28
- Zuletzt aktualisiert am Montag, 06. Oktober 2014 23:12
- Geschrieben von Gershwin
- Zugriffe: 9063
Das Gift (2)
Erneut leerte er eine Phiole die eine grünlich schimmernde Flüssigkeit beinhaltete in einem Zug und stellte sie auf einem Ast der Trauerweide ab. Er betrachtete kurz die zahlreichen, säuberlich nebeneinander aufgereihten leeren Fläschchen dort und ließ dann den Kopf auf die Knie sinken.
„Verdammt, warum hört es denn nicht auf....“ , flüsterte er leise.
Der Nachtelf versuchte seine Finger zu bewegen und fühle erneut wie steif und starr sie geworden waren.
Mit der linken Hand tastete er so gut wie möglich seinen Rücken ab, dann seine Schulter und den Arm. Auch hier spürte er das seltsame taube Gefühl.
„.... das hat doch alles keinen Zweck...“ Mühsam stand er auf, ließ einen Pfiff ertönen und stieg umständlich auf den neben ihm gelandeten Hippogryphen.
Der Flug war mühsam. Es ärgerte ihn ungemein, dass er keine wirkliche Kontrolle mehr über seinen Körper hatte. Was war bloß passiert? Es fühlte sich wie ein betäubendes Gift an, das in ihm immer weiter kroch, jedoch hatte er keine Verletzung ausmachen können, und auch keinen nennenswerten Schmerz im Kampf gespürt. Und selbst wenn es das Gift war, das er vermutete. Wieso halfen die Gegengifte dann nicht?
Schwerfällig stieg er nahe Maestras Posten ab und humpelte leicht, als er in das Gebäude eintrat.
Die Verletzten am Boden hatten sich verdreifacht.
Entmutigt ließ er den Blick über die Körper schweifen die nur noch flach und und viel zu langsam atmeten.
Er trat näher an Liladris Mondbach heran die nach draußen in die Ferne starrte.
„Was geschieht hier?“, seine Stimme klang leicht erschüttert.
Sie wandte sich nicht um.
„Es ist eine neue Waffe der Orks. Ein Gift. Wir haben kein Mittel, dass die Betroffenen heilt.“
„Dann ist es auch in mir.“ Gershwin runzelte die Stirn nicht ohne einen Hauch der Überraschung.
Liladris musterte den Jäger nun doch. „Vielleicht ist es noch nicht zu spät.... Orendil?“
Der Druide drehte sich um und betrachtete Liladris.
„Habt Ihr noch Tränke bei Euch?“, sie nickte zu Gershwin hinüber.
„Normale Gegengifte und Heiltränke nutzen mir nichts, es verzögert nur den Fortschritt.“gab der Jäger zu bedenken.
Orendil aber, stand schon an seiner Seite.
„Dann nehmt diese hier, um es so lange wie möglich hinauszuzögern. Es scheint Euch nicht so hart getroffen zu haben wie die meisten anderen.“
Gershwin nickte, als er die Fläschchen entgegennahm. „Ich danke Euch. Ich werde mir derweil Hilfe suchen.“
Die beiden nickten ihm zu , während er erneut hinaus in die Nacht humpelte, ein weiteres Fläschchen leerend.