Feuer von Faldir
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Runás Tagebuch - 27. Tag im 7. Mond

Bewertung:  / 3
SchwachSuper 
Details

 

 

Mit leisem Seufzen nimmt die Gnomin das dünne Buch von der schon lange unbenutzen Komode und wischt den Staub vom Einband. Wie lange hatte sie es schon nicht mehr in der Hand gehalten, geschweige denn die leeren Seiten mit Erlebnissen gefüllt? 1 Jahr? 2? Zögernd blättert Runá zur letzten beschriebenen Seite und sieht auf das Datum. Lange genug. 
„Du bist mein Bote.“ hallen ihr die Worte durch die Erinnerung. 
Nun gut. Wenn sie schon nicht derjenigen davon erzählen konnte für die die Wahrheit wahrscheinlich am wichtigsten wäre, dann kann zumindest dieses Buch der Hüter der Geschichte sein bis diese Zeilen jemand anderes lesen oder Runá selbst das Schweigen brechen würde. 
Entschlossen schlägt Runá auf die nächste leere Seite, nimmt Tinte und Feder aus der sonst leeren Komode und bringt alles zum einzigen Tisch im Raum, der bereits von flackernden Kerzen erhellt wird. 
Einen Moment lang legt Runá nachdenklich die Feder an ihre Lippen und lässt die Ereignisse der letzten Tage Revue passieren. Schliesslich taucht sie die Federspitze in das Tintenglas und beginnt zu schreiben...

Allein die Gedankenflut die mich überschwemmt wenn ich an die letzten Tage denke, lässt mich annehmen, dass ich diese Geschichte nicht in einem fort niederschreiben kann. Vielleicht wird es sogar Tage dauern. Dennoch will ich hoffen, dass sich meine Erinnerungen mit der Zeit nicht trüben. Das einzige Ziel dieses Eintrages soll sein die Vergangenheit in das rechte Licht zu rücken, die Geschichte des Blutmondes zu erzählen wie sie sich tatsächlich zugetragen hat um diesen Namen von Schuld und Schande wieder rein zu waschen. 
Es mag seltsam erscheinen, dass ausgerechnet einem Gnom diese Aufgabe zufällt. Jemandem der die Sitten und Gebräuche der Nachtelfen so wenig kennt wie ich. Vielleicht wurde ich deshalb dafür ausgwählt, weil mir der kleine Blutmond so sehr am Herzen liegt und dies soll auch der Grund sein, warum diese Seiten mit ihrer Geschichte gefüllt werden sollen und nicht mit meiner eigenen. 

Es ist bereits fünf Tage her als mich Nathasil mit auf eine Reise in ihre Heimat nahm. Ich weiss schon gar nicht mehr was der genaue Grund dafür war. Sie wollte mir etwas zeigen, was wir allerdings nicht fanden. Während wir durch das Eschental wanderten um etwas zu suchen von dem ich immer noch nicht weiss was es eigentlich war, begann sie von ihrer Familie zu erzählen und was sich vor vielen Jahren zugetragen hatte. 
Nun fällt mir auch der Grund für diese Reise wieder ein! Ich hatte nämlich einen Brief gefunden. Eine offizielle Einberufung in den Tempel der Elune, gerichtet an eine Nathasil Mondklinge. Als ich Nathasil das Schreiben zeigte und sie nach dem Grund der Namensänderung fragte, nahm sie mich mit ins Eschental. Dem Ort ihrer Geburt – dem Ursprung des Blutmondes. 

Nathasil erzählte nun bei unserer Wanderung von ihrer Mutter, Nathara Mondklinge. Natürlich war auch sie damals eine Schildwache. 
Eines Tages traf eine Meldung im Hain der Schildwachen ein. Ein Onyxwelpe war im Wald gesichtet worden und da die letzte Begnung mit dieser Drachenart in schlimmer Erinnerung war, breitete sich Angst aus, die Geschichte würde sich wiederholen. Man ging davon aus, dass es ein Nest in der Nähe geben musste. Womit man auch Recht behielt. 
Nathara Mondklinge fiel die Aufgabe zu ihre Leute auszuwählen und das Nest mitsamt seiner Brut zu zerstören. Da Kundschafter nur von Jungdrachen als Wächter des Nestes berichteten sollte dies auch kein sehr schweres Unterfangen werden. Schnell war ein etwa 15 Schildwachen starker Trupp aufgestellt und man maschierte zur Lage des Nestes unter dem Kommando von Nathara Mondklinge. 
Allerdings sollte alles ganz anders werden als erwartet. 
Nach zwei Tagen ging ein roter Mond über dem Horizont auf. Die Nachtelfen glaubten damals, und teilweise wohl auch noch heute, dass es ein grosses Blutvergiessen gegeben hatte, wenn der Mond in roten Farben aufging. 
So sollte es auch dieses Mal gewesen sein. 
Nur zwei der Schildwachen erreichten Astranaar und selbst diese beiden waren dem Tode näher als dem Leben. Nathara wurde auf dem Bärenrücken des einzigen Druiden, welcher den Trupp begleitet hatte, zurück getragen bevor auch er seinen Verletzungen erlag. 
Nathasil erwähnte, dass der Druide wahrscheinlich ihr Vater gewesen war. Aber genau wusste sie es nicht und ihre Mutter sprach später niemals über ihn. 
Viele Töchter Astanaars hatten ihr Leben im Nest der Onyxdrachen gelassen und ihre Mütter luden ihre Wut aus ihrem Verlust allein auf Nathara ab. Es hiess, Nathara wäre sich der Überlegenheit gegenüber der Drachen zu sicher gewesen und hätte ihre Schildwachen mit dem Wind zum Nest geführt. So gerieten sie in einen Hinterhalt... und ein roter Mond ging über dem Horizont auf. 

Man nannte sie nun Nathara Blutmond und wo man ihr vorher mit Respekt begegnete, hatte man nur noch Verachtung für sie übrig. Man entliess Nathara unehrenhaft der Schildwache. Von da an lebte sie zurückgezogen – ihre Schuld wurde niemals vergessen. 
Selbst Nathasil bekam diese Verachtung und Wut noch zu spüren. Sie wurde „kleiner Blutmond“ genannt und selbst die Kinder brachte man gegen sie auf.. 
Ihre Kindheit muss wirklich schwer gewesen sein unter diesen Umständen. 
Die Dryarden nahmen sich ihrer an, gaben ihr Unterricht und schützten sie vor den Hänseleien der Kinder. 

So vergingen die Jahre – bis die brennende Legion Astranaar bedrohte. 
Nathara brachte ihre Tocher zu einer der Flüchtlingskarawanen die Richtung Dunkelküste zogen. Doch Nathasil wehrte sich mit allen Kräften, wollte sie doch lieber kämpfen und ihre Heimat verteidigen als mit den anderen zu fliehen. 
„Das werden wir auch nicht. Wir werden kämpfen.“ waren Natharas Worte als sie ihren Umhang zurück schlug und in voller Rüstung vor ihrer Tochter stand. 
Ein Lächeln. Ein Kuss auf Nathasils Stirn, bevor sie einer Schildwache Anweisungen gab auf ihre Tochter zu achten damit sie ihr nicht folgte. 
Das Letzte was Nathasil je wieder von ihrer Mutter sah. 

Der kleine Blutmond selbst begleitete den Flüchtlingszug, ging den Schildwachen nach besten Kräften zur Hand, pflegte Kranke und Verwundete. 
Irgendwann stand ihr das Tor zur Schildwache endlich offen und wurde selbst eine jender tapferen Kriegerinnen, verdiente sich Auszeichnungen und Ehrungen. Endlich konnte sie das werden wovon sie immer geträumt hatte. 
Umso härter traf sie jener Brief zur Einberufung in den Mondtempel. Wo es für viele andere einer Auszeichnung glich als Novizin aufgenommen zu werden, war es für Nathasil eher eine Strafe. Doch es half alles nichts. Sie musste sich dem Ruf beugen, denn, wie es auch im Brief stand, man erwartete ihre Ankunft. 
Es brauchte einige Jahre und die Aufmerksamkeit einer alten Priesterin namens Lyandis, um Nathasil endlich den Zugang zu Elune zu ihren Lehren zu öffnen. Ausschweifende Gespräche über heldenhafte Geschichten vergangener Tage vermischt mit den Grundsätzen des Glaubens weckten schliesslich doch ihr Interesse. 

Heute steht Nathasil als Schildwache und Priesterin vor mir, die mit ihrem Glauben fest verwurzelt ist. Sie konnte durch Lyandis erkennen, dass es ihr von Elune gezeichneter Weg ist und erfüllt ihre Aufgabe mit Ehre und Stolz im Herzen. 

Runá hält im Schreiben inne, betrachtet ihren letzten Satz und stellt verwundert fest, dass sie fertig ist mit dem ersten Teil ihrer Geschichte. Die Kerzen sind bereits herunter gebrannt, einige sogar verloschen. 
Stunden müssen vergangen sein obwohl nicht sehr viele Seiten beschrieben sind. 
Erneut liest die Gnomin den letzten Satz und lächelt beim Anblick des Bildes ihrer Freundin, welches in ihren Gedanken entsteht. Das Lächeln verschwindet allerdings wieder, als sie an den nächsten Teil der Geschichte denkt. Doch nicht mehr heute. 
Runá legt die Feder auf den Tisch, verkorkt das Tintenglas und schliesst langsam ihr Tagebuch.

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